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Einen Gang zurück

Reisen ist anstrengend. Deswegen haben wir uns entschieden, ein paar Tage Strandurlaub in Máncora zu machen. Da es aber wieder relativ weit ist von Lima, haben wir unterwegs noch einen Halt in Chiclayo eingelegt.

Chiclayo

Im Umland von Chiclayo gibt es einige Sehenswürdigkeiten, in der Stadt selbst nicht. Neben weiteren Inkaruinen, die wir uns nach Machu Picchu ausgespart haben, wurden im Reiseführer Pyramiden erwähnt, die noch aus der Vor-Inkazeit stammen. Man geht davon aus, dass die Sicán-Kultur (ca. 1100 n. Chr.) diese aus religiösen Gründen errichtet hat. Also haben wir unseren einen Tag in Chiclayo mit einem Ausflug nach Túcume verbracht.

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Im Foto hinten links sieht man Huaca Larga, offenbar die grösste Pyramide der Welt mit einem Grundriss von 700 mal 280 Metern. Wir waren etwas überrascht, weil wir eher Pyramiden à la Ägypten erwartet hatten.

Máncora

Nach einer feucht-heissen Busfahrt (offenbar war die Klimaanlage defekt und Fenster gab es nicht) erreichten wir Máncora, einen kleinen Badeort an der Küste im Norden Perus. Die nächsten zweieinhalb Tage verbrachten wir am Strand, im Pool, auf unserer Terrasse im Paradies (siehe Foto) oder in einer der Strandbars, wo rund um die Uhr Happy Hour für Pisco Sour herrscht (2 für 15 soles).

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Der Strand wird aufgrund der einigermassen starken Winde ausgiebig für Kitesurfing verwendet, wir beliessen es aber beim Baden und Lesen.

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Als Fortbewegungsmittel entlang der kurzen Hauptstrasse dienen hunderte Tuctucs, die wohl höchstens in der Hochsaison ausgebucht sind. Um trotzdem genug zu verdienen, verkaufen die Fahrer aber noch Drogen aller Art.

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Migración

Von Máncora buchten wir erneut einen Bus (den wir vor Ort bezahlten) um nach Cuenca in Ecuador zu gelangen. Als wir jedoch wieder in ein Collectivo verfrachtet wurden, glaubten wir schon nicht mehr daran, am selben Tag noch in Ecuador anzukommen. Erstaunlicherweise klappte der Anschluss in Tumbes reibungslos – unser Collectivo-Fahrer hatte sogar genügend Dollars erhalten um unsere Weiterfahrt mit einem Bus zu bezahlen. Auch der erneute Buswechsel an der ecuadorianischen Grenze erfolgte ohne grössere Wartezeiten. Die Gebäude der Migración sind erst kürzlich gebaut worden, vorher lagen zwischen der peruanischen Ausreise und der ecuadorianischen Einreise mehrere Kilometer, die man wieder mit Tuctucs zurück legen musste.

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Cuenca

So kamen wir mit lediglich einer Stunde Verspätung noch bei Tageslicht in Cuenca an und buchten uns in der Suite des Hostal Orquidea ein. Flächenmässig war diese Suite wohl grösser als unsere Wohnung, es gab zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad, Küche, Ess- und Wohnzimmer.

Ecuador, das kleinste Land Südamerikas, hat einen leicht anderen Stil als Peru. Insgesamt orientiert man sich hier mehr an den USA, neben den 110 Volt Strom und dem US-Dollar als Währung (unterstützt von eigenen Münzen) sind Taxis leicht an der einheitlichen gelben Farbe zu erkennen, auch der Kleidungsstil (vor allem der jungen Bevölkerung) ist etwas amerikanischer.

Die Altstadt Cuencas steht unter dem Schutz der UNESCO, die schönen Kolonialgebäude in französischem, spanischem und andalusischem Stil werden allerdings oft jäh durch hässliche Betonklötze unterbrochen.

Leider hat sich Andrea am ersten Abend wohl als Resultat eines Jugo de Piña den Darm verdorben und so waren wir an unserem einen kompletten Tag in Cuenca etwas eingeschränkt. Als wir zufällig am Hauptplatz am Bus Panoramico vorbeiliefen, der gerade losfuhr, haben wir die Gelegenheit genutzt und eine Stadttour im offenen Touristenbus unternommen. Leider begann es kurz nach Abfahrt zu regnen, am Mirador war es glücklicherweise wieder trocken.

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Riobamba

Trotz den kurzen Distanzen in Ecuador werden die Busfahrten nicht viel kürzer, da es anders als in Peru und Chile keine “guten” Busunternehmen gibt. Die geteerten aber löchrigen Strassen führen durch das hügelige Vorandengebiet.

Nach unangenehmen sieben Stunden waren wir in Riobamba, wo wir als erstes den Bahnhof ansteuerten, um Zugverbindungen in Erfahrung zu bringen. Anders als die meisten Länder in Südamerika investiert Ecuador in den Wiederaufbau der Bahnlinien, allerdings nur zu touristischen Zwecken, alle Strecken werden ida y vuelta zurückgelegt. Eigentlich wollten wir die Strecke zum Nariz del Diablo fahren, doch zwischen Riobamba und Alausi ist die Strecke momentan gesperrt. So nehmen wir jetzt morgen den Tren de Hielo nach Urbina und zurück und hoffen auf gute Sicht auf den Chimborazo, dessen Gipfel (6310 Meter) der weitentfernteste Punkt zur Erdmitte ist, da die Erde eine Ellipse ist.

Heute ist Samstag und somit der grosse Wochenmarkt in Riobamba. Nach einigem Suchen haben wir ihn dann noch gefunden und einige Leckereien und Innereien entdeckt.

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Weiter

Wir haben noch zwei Wochen, bis unser Flug auf die Galapagos geht, mit denen wir unsere Südamerikaexpedition beenden werden. Jetzt müssen wir wieder einen Gang hochschalten!

Halbzeit

Unglaublich aber wahr – die Hälfte der fünf Monate sind jetzt vorbei. Aber die gute Nachricht ist – es kommen noch 2 1/2 Monate und vier Länder 🙂

Inka Jungle Tour Tag 1

Gestartet haben wir unsere Tour auf 4100 Meter, wo wir unsere Drahtesel besteigen durften. Im Nebel bei kühlen Temperaturen ging es mit Pullover und Jacke die Passstrasse bergab und mit jeder Kurve wurde es etwas wärmer und feuchter, bis wir schliesslich auf 1500 Meter im T-Shirt die letzten Meter bergauf fahren durften und so ziemlich verschwitzt ankamen. Sofort mussten wir wieder Insektenschutz auftragen, um Bissen zu entgehen. Mit dem Minibus ging dann der Transfer weiter nach Santa Maria. Nach dem Mittagessen war der Grossteil unserer Gruppe dann mit dem gegenseitigen Kennenlernen beschäftigt – in der einzigen Bar im Dorf. Endlich mussten wir nachts nicht mehr frieren.

Inka Jungle Tour Tag 2

Um halb acht waren wir schon wieder auf den Beinen und in RIchtung Santa Teresa unterwegs – angekündigt als neunstündige Wanderung. Die effektive Wanderzeit betrug am Schluss gut fünf Stunden, die restliche Zeit wurde gefüllt mit erklärenden Pausen zur umliegenden Flora und Fauna sowie Gruppenfotos. Unter anderem wächst hier tonnenweise Coca und ebenso Kaffee (weshalb wir nicht verstehen, warum es hier fast ausschliesslich Nescafe gibt, grrr).

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Kurz vor der langersehnten heissen Quelle mussten wir noch eine kleine Mutprobe bestehen und die Schlucht in einem “Cable Car” (so wurde es vorher angekündigt) überqueren.

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Erschöpft erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang dann doch noch die heissen Quellen und durften baden und erschreckenderweise sogar mit Seife duschen – gemeinsam mit fast der gesamten Bevölkerung von Santa Teresa.

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Nach einem mässigen Abendessen fielen wir halbtot ins Bett.

Inka Jungle Tour Tag 3

Am dritten Tag wird eine optionale (und natürlich zusätzlich kostenpflichtige) Zipline angeboten – die Alternative ist, drei Stunden lang der Strasse zu folgen. Ausser einem willensstarken Amerikaner, der mit einem der Guides lief, hat sich der Rest für die Spassalternative entschieden. So sausten wir nach einem steilen Aufstieg mit bis zu 80 km/h vier mal über die Schlucht. Mit einer Gruppe von ca. 20 Personen dauert dies eine Weile.

Um nicht ganz lethargisch zu werden, durften wir anschliessend noch 2 1/2 Stunden ins Tal wandern, bis wir Aguas Calientes (oder Machu Picchu Pueblo) erreichten. Nach dem Abendessen kam noch ein kleiner organisatorischer Schock auf uns zu. Es war Sonntag und unsere Guides hatten versäumt, die Eintrittstickets für Machu Picchu ausdrucken zu lassen. Da die Verwaltung bereits geschlossen war, hatten sie ein Problem. Denn am nächsten Morgen sollte es bereits um 4:30 los gehen. So mussten wir mit dem Versprechen ins Bett gehen, dass sich das Problem am Morgen auflösen würde.

Inka Jungle Tour Tag 4

Pünktlich um 4:30 liefen wir vom Hotel los, um den Aufstieg zum Machu Picchu um 5 Uhr bei Öffnung der Pforte zu beginnen. Dort angekommen, durften wir uns in die Schlange stellen während unser Guide den Portier überzeugte, dass wir ohne Tickets passieren durften.

Nach 1700 Stufen und einer knappen Stunde Aufstieg erreichten wir den echten Eingang zu Machu Picchu. Dort erwartete uns der zweite Guide – mit den Eintrittstickets! So konnten wir doch rechtzeitig auf unsere geführte Tour starten – vor dem Sonnenaufgang. Nach kurzer Zeit kam dann die Sonne und versüsste uns den Ausblick.

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Nach der Führung, wo wir die einzelnen Tempelanlagen innerhalb von Machu Picchu erklärt bekamen, hatten einige von uns noch Zusatztickets, um den bekannten Berg neben Machu Picchu – Huaynapicchu – zu besteigen. Nach den bereits gelaufenen Stufen hatten wir nun eigentlich keine grosse Lust mehr auf Stufen, aber stellten uns trotzdem dieser Aufgabe, da wir unter den 400 priviligierten Personen an dem Tag waren, die dies durften. 30 Minuten später wurden wir mit einer guten Sicht über die gesamte Anlage von Machu Picchu und das ganze Tal belohnt.

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Da unsere Beine nun warmgelaufen waren, liefen wir die 1700 Stufen nach Aguas Calientes zurück, wo wir uns mit einem Burger belohnten.

Die Fahrt zurück nach Cusco ging mit dem Zug – aber nicht bis nach Cusco. In Pacha war Schluss, der Rest der Fahrt wurde mit dem Ersatzbus zurückgelegt, da die Strecke durch einen Bergrutsch verschüttet war. Sehr müde kamen wir in Cusco an und erfroren fast.

Lima

Nach 21 Stunden Busfahrt erreichten wir vor zwei Tagen Lima. Das Klima ist wieder gemässigt, allerdings ist es durchgehend bewölkt. Die Stadt hat nicht so viel zu bieten, ausser allen Privilegien einer Grossstadt. So konnten wir hier wieder aus verschiedenen Küchen auswählen, alle grossen amerikanischen Ketten sind auch sehr gut vertreten. Unter anderem gibt es hier ein kleines Chinatown – mit chinesischer Küche peruanischer Art.

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So haben wir uns grösstenteils ausgeruht und fahren heute Nacht nach Chiclayo, ebenso an der Küste, nur weiter nördlich. Hoffentlich sehen wir die Sonne dort wieder..