Georgetown
Penang, eine Insel am westlichen Ufer, war die erste Kolonie von Grossbritannien in Malaysia. In dessen Hauptstadt Georgetown geht es im Gegensatz zur Grossstadt KL etwas gemütlicher zu. Da wir aber am Wochenende nach Hari Raya dort waren, war trotzdem einiges los. Die sehenswerte Altstadt mit seinen Kolonialgebäuden wurde von der UNESCO in das Weltkulturerbe übernommen.
Die Präsenz der Briten animierte viele chinesische Händler, sich dort niederzulassen. Die Chinesen stellen auch heute noch die grösste Bevölkerungsgruppe, was sich deutlich im Stadtbild widerspiegelt. So bauten sich chinesische Clans, die untereinander konkurrierten, ihre jeweiligen Tempel mit integrierten Verwaltungsgebäuden für den Clan, auch Kongsi genannt. Hier der Leong San Tong Khoo Kongsi:
Zudem bevölkerten sie die Küste mit Pfahlbauten im Wasser, verbunden mit Stegen. Auch heute sind diese Gebäude noch bewohnt, allerdings lösen sie sich aufgrund des Salzwassers langsam auf.
Die Chinesen feiern hier den Nationalfeiertag Hari Raya auf ihre Art mit künstlerischen Darbietungen. So wurde neben unserem Hotel eine Opernbühne aufgestellt, auf der abends eine chinesische Oper präsentiert wurde. Obwohl wir ja grundsätzlich musikalisch interessiert sind, bekamen wir eher Ohrenschmerzen.
Penang ist neben KL für seine gute und abwechslungsreiche Küche bekannt. Auch Einheimische reisen für ein Wochenende auf die Insel, um gut zu speisen. Wir können diesen Ruf bestätigen, alles was wir auf Penang gegessen haben, war fantastisch. Ein sehr eindrückliches Erlebnis ist der Besuch im Red Garden Food Paradise, einem Innenhof umgeben von ca. 30 verschiedenen Essensständen, die jeweils unterschiedliche Küche anbieten.
Von Georgetown aus machten wir eine Tagestour über die Insel. Den ersten Stopp machten wir am grössten buddhistischen Tempel Malaysias Kek Lok Si. Diese gigantische Anlage umfasst eine riesige Statue der Kuan Yin, eine Pagoda und natürlich unzählige Souvenir Shops gefüllt mit kitschigem Ramsch.
Echte Buddhisten kaufen hier Wunschbänder, die sie an grosse Wunschbäume hängen.
Diese kleinen Wünschen wie Weltfrieden kosten nur 1 Ringgit (ca. 28 Rappen), anspruchsvollere Wünsche dann schon ganze 5 Ringgit, so auch unser Favorit “Immediate Wealth”.
Unser zweiter Halt in Bukit Pulau war dann etwas enttäuschend. Hier findet im Juni jedes Jahr das Durian Festival statt, ein Fest zur Ernte einer ekelhaft stinkenden und schmeckenden Frucht, die in Malaysia aus unerklärlichen Gründen als Königin der Früchte gilt und daher auch den besten Preise erzielt.
Cameron Highlands
Um dem schwülen Wetter zu entkommen, flohen wir kurzerhand in die Cameron Highlands. Hier hatten die Kolonialherren ideale Bedingungen für ihren geliebten Teeanbau gefunden. Diese Tradition wird heutzutage von den indischen Malaysiern fortgeführt.
Von unserer Unterkunft im praktischen aber hässlichen Tanah Rata erkundeten wir die umliegenden Hügel. Auf unserem Weg zur BOH-Teeplantage liefen wir durch weite Teefelder.
In der Teefabrik von BOH wird demonstriert, wie die sechs Phasen der Herstellung des perfekten Schwarztees ablaufen.
Danach mussten wir selbstverständlich noch einige Teesorten probieren. Dazu gab es standesgemäss Scones.
Neben Tee wachsen Erdbeeren hier offenbar auch sehr gut, auf jeden Fall gibt es jede Menge Strawberry Farms, wo man selber ernten kann und alle möglichen Nahrungsmittel auf Erdbeerbasis kaufen kann, kurioserweise sind diese jedoch teilweise importiert.
Den heutigen letzten Tag in den Cameron Highlands verbrachten wir mit wandern. Dies ist auch hier ziemlich anstrengend, da die Routen überall von Wurzeln überwachsen sind, die ein Vorwärtskommen erschweren.
Ausblick
Morgen früh verlassen wir die angenehme Kühle und fahren in den Dschungel. Nachdem wir in Bolivien und Ecuador bereits zwei organisierte Tours in Pampas und Dschungel gemacht haben, werden wir dieses Mal versuchen, uns vor Ort zu orientieren.