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Auf Darwins Spuren

Galápago heisst auf Spanisch Wulstsattel und bezieht sich auf den Schildkrötenpanzer, der bei einer Unterart der Galápagos-Riesenschildkröten wie ein Sattel geformt ist. Insgesamt bilden ca. 130 Inseln das Archipel der Islas Galápagos, wobei wir “nur” elf der südöstlich gelegenen Inseln auf unserer siebentägigen Schifffahrt besuchten. Jede Insel hat verschiedene Namen, die ihnen durch die Spanier, die Franzosen oder die Equadorianer gegeben wurden. Erst 1959 wurden die Inseln unter Schutz gestellt und zum Nationalpark erklärt. Nur die bisherigen Siedlungen und landwirtschaftlichen Flächen, die insgesamt 3% der Landfläche ausmachen, durften durch die Inselbewohner beibehalten werden.

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Sonntag

Für uns begann das Abenteuer letzten Sonntag um 5 Uhr früh. Um 6 Uhr mussten wir ein Taxi nehmen, um um 7 Uhr am Flughafen zu sein. Dort muss eine Tarjeta de Control de Tránsito für 10 Dollar erworben werden bevor das Gepäck speziell kontrolliert wird, um sicherzustellen, dass keine fremden Organismen eingeführt werden. Vor der Landung wird im Flugzeug ein Desinfektionsmittel versprüht, um noch irgendwelche Schädlinge zu vernichten. Am Flughafen auf Isla Baltra darf man 100 Dollar Eintrittsgebühr in den Nationalpark zahlen. Dann wird das Gepäck noch einmal kontrolliert, bevor man auf die Insel darf. Dort wartete ein Mitarbeiter unseres Schiffes, der Yolita II, der uns zum Steg eskortierte, auf welchem wir mit einem Schlauchboot auf die Yacht transportiert wurden.

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An Bord wurde uns eine Kabine zugewiesen und Mittagessen serviert. Im Anschluss konnten wir noch unsere Schnorchelausrüstung mieten, denn wie sich herausstellen sollte, war Schnorcheln ein Hauptbestandteil der Cruise.

In der Zwischenzeit waren wir nach North Seymour gefahren. Als erste Aktivität stand auch gleich Schnorcheln auf dem Programm. Nach einigen Einstiegsschwierigkeiten mit Wasser in der Brille konnten wir doch noch einige Fische bewundern.

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Nach einer kurzen Dusche ging es schon wieder auf die Schlauchboote, um die Insel auch von Land kennenzulernen. Dort brütet eine Unzahl an Blaufusstölpeln, die wie alle Tiere auf den Galápagos keine Angst vor Menschen zu haben scheinen und sich aus nächster Nähe betrachten lassen.

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Zudem haben wir die ersten Landiguanas beobachtet, die es auch auf vielen der Galápagosinseln gibt. Als Allesfresser sind die Eier der Blaufusstölpel für sie ein Leckerbissen.

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Prachtfregattvögel nisten auch hier. Die männlichen Exemplare blasen einen grossen roten Sack am Unterkopf auf, um den Damen zu imponieren. Dieser hindert sie leider an der Nahrungsaufnahme, so dass er nach einigen Tagen wieder eingefahren wird.

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Unser Naturalist Washington stellte sich auf diesem Rundgang als wahres Talent der Tierstimmenimitation dar und versorgte uns während der ganzen Reise mit vielen interessanten und teils skurrilen Informationen rund um die Galápagos. So erklärte er uns, dass die Landiguanas über zwei Penisse verfügen, die es ihnen erlauben, die Weibchen sowohl von der rechten als auch von der linken Seite zu beglücken.

Zurück auf dem Schiff stellte sich nach dem Abendessen die ganze herausgeputzte Schiffscrew, insgesamt acht Personen, bei einem Welcome Drink vor. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang begaben sich alle sechzehn Touristen an Bord direkt ins Bett.

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Montag

Das Tagesprogramm war jeden Tag ähnlich. Um 7 Uhr gab es jeweils Frühstück, um 8 Uhr gab es die erste Aktivität, um 10 Uhr eine zweite Aktivität gefolgt vom Mittagessen gegen 12 Uhr. Danach gab es eine Siesta bis 14 Uhr, danach eine dritte Aktivität. Gegen 17 Uhr waren wir wieder auf der Yacht und um 18 Uhr gab es Abendessen. Den Rest des Abends verbrachten wir an Bord, meistens wurde abends und/oder nachts weitergefahren, um morgens an der nächsten Insel zu sein.

So lagen wir an diesem Morgen bereits vor San Cristóbal vor Anker. Dort besuchten wir den Strand am Cerro Brujo, wo sich Seelöwen und Krabben in der Sonne suhlten.

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Im Anschluss folgte die zweite Schnorcheleinheit beim “Schlafenden Löwen” (Leon Dormido), einer Felsformation in der Nähe. Dort schwammen uns neben vielen Fischen zum ersten Mal Wasserschildkröten und Galápagoshaie vor die Linse.

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Die Strömung im Wasser war hier sehr stark und man musste trotz Schwimmflossen gut Gas geben, um dagegen anzukommen. Zurück an Bord machten sich bei Andrea leider zum ersten Mal Symptome der Seekrankheit bemerkbar, so dass für sie das Mittagessen ausfallen musste. In der Folge hat sie die Symptome medikamentös kontrolliert.

Am Nachmittag folgte eine weitere Schnorcheleinheit, wo uns eine weitere Schildkröte begrüsste. Zudem war eine Meerechse am essen und mehrere junge Seelöwen haben mit uns gespielt.

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Nach einem weiteren Landausflug und dem Abendessen fielen die meisten von uns erschöpft ins Bett.

Dienstag

An der Isla Española angekommen, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Bahía Gardner. Dort trafen wir Meerechsen an Land an. Diese Verwandten des Landiguanas leben ausschliesslich auf den Galápagos und haben eine spezielle Technik entwickelt, um das überschüssige Salz loszuwerden, was sie mit den Algen im Wasser aufnehmen. Sie besitzen eine spezielle Drüse in der Nähe der Nase, um salzgetränktes Wasser auszuniesen.

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Bei der folgenden Unterwassererkundungstour in tiefem Gewässer begegnete uns zum ersten Mal ein Weissspitzen-Riffhai. Auch wenn sie gefährlich aussehen mögen, essen sie nur kleine Fische. Wenn man ihnen zu nah kommt, schwimmen sie weg.

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Nachmittags folgte ein Ausflug zum Punta Suarez. Hier und fast nur hier nisten Galápagosalbatrosse.

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Diese grossen Vögel können nicht von Land losfliegen, sondern benötigen einen Felsen, wo sie mithilfe von Aufwinden starten können. Dieser Felsen wird deshalb auch Galápagos Airport genannt.

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Auf Española befinden sich zudem “Bachelor”-Kolonien der Seelöwen. Diese im Kampf um ein Revier am Strand unterlegenen Seelöwenmänner tanken hier Energie für die nächste Auseinandersetzung. Man merkt den hohen Testosteronspiegel durch die teilweise etwas aggressive Haltung. So musste sich unser Guide mithilfe eines Stockes grösser machen um ein sich auf dem Weg sonnendes Exemplar zu vertreiben.

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Auf dem Rückweg sahen wir noch die zweite von drei Arten Tölpeln, die es auf den Galápagos gibt, den Maskentölpel.

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Mittwoch

Heute erwachten wir auf Santa Fé. Beim Schnorcheln an der Felsküste erspähte unser Guide den gut getarnten Tintenfisch und nahm ihn in die Hand.

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Bei den weiteren Ausflügen nach Santa Fé und später Santa Cruz sahen wir viele alte Bekannte.

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Am Abend waren wir in den Hafen von Puerto Ayora, der grössten Stadt des Archipels, eingelaufen. Zur grossen Freude aller seegeplagten Passagiere durften wir uns am Abend zwei Stunden lang in der Stadt vergnügen.

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Donnerstag

Den ganzen Tag blieb die Yolita im Hafen vor Anker liegen, während wir Ausflüge auf der Insel machten. Als erstes besuchten wir das Charles Darwin Centre, welches sich vor allem mit der Aufzucht der 13 überlebenden Arten von Galápagosschildkröten beschäftigt. Auch einige ehemalige Haustiere sind hier zu Hause.

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Als nächstes fuhren wir in das Hochland der Insel zur Giant Turtle Farm. Dort leben wieder ausgesiedelte Riesenschildkröten in freier Wildbahn.

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Um zu demonstrieren, wie gross der Panzer dieser Tiere ist, zwängte sich unser Guide in einen hinein.

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Freitag

Als die Sonne wieder kam, waren wir bei der Isla Floreana. Dort verweigerten uns die Hammerhaie ihre Präsenz beim Schnorcheln. Stattdessen fanden wir einen Schwarm von Gefleckten Adlerrochen vor.

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Auch ein kleiner Mantarochen schwamm an uns vorbei.

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Ein Highlight dieser Insel ist die auf alten Seemannstraditionen beruhende Post. Früher hinterliessen Seeleute hier Briefe, die von anderen Kollegen mit in die Heimatländer genommen wurden. Heute ahmen Touristen diesen Brauch nach und hinterlassen unfrankierte Postkarten. Auch wir haben eine dort gelassen, mal sehen wer sie bekommt!

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Samstag

Morgens lagen wir vor Isla Santiago, bei der kleinen Insel namens Chinese Hat, weil der dortige Vulkan angeblich aussieht wie ein chinesischer Hut. Der Untergrund hier besteht aus spannenden Lavaformationen.

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Bei unserer letzten Schnorcheleinheit erblickten wir dann doch noch die Galápagospinguine beim Fischen.

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Diese drittkleinste Pinguinart kann sehr schnell schwimmen und ist extrem wendig, was die Beobachtung deutlich erschwert. Aufgrund dessen waren wir nach diesem Tauchgang sehr erschöpft.

Trotz allem gelang es uns am Abend noch einige Rumflaschen mit einem Teil unserer liebgewonnenen Gruppe zu leeren.

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Sonntag II

Schon um 5:30 wurden wir von Albatrossen, Seelöwen und anderen Tierlauten geweckt – natürlich von unserem Guide Washington. Als letzte Aktivität der Tour ging es mit dem Schlauchboot in die Mangrovenlagune, die landschaftlich schon fast an die Pampas in Bolivien erinnerte. Allerdings gab es dort wieder Riesenschildkröten und Rochen im Wasser, ans Ufer gesellten sich Pelikane und Blaufusstölpel.

Nach dem Frühstück ging es wieder auf Isla Baltra zum Flughafen. Dort verbrachten wir ungeplant ganze fünf Stunden wegen unserem verspäteten Flug, kamen aber abends doch noch in Quito an.

Heute ist unser letzter Tag in Südamerika, um Mitternacht fliegen wir los in Richtung USA. Adiós America del Sur y muchas gracias para todo!

Countdown

Wir hatten schon die Kupplung durchgetreten und waren bereit, hochzuschalten, als wir wieder ausgebremst wurden. Und zwar erneut von Fieber und Magenproblemen, diesmal bei Andrea. Also legten wir in Baños mal wieder einen Krankheitstag ein.

Aber vorher durften wir in Riobamba noch mit dem Autoferro fahren. Dieser “Zug” ist ein Lastwagen auf Schienen mit 34 Plätzen.

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Neben der gewöhnungsbedürftigen Optik scheint dieses Gefährt auch sonst nicht gut für die Schiene angepasst zu sein. Bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h ruckelte es ständig gewaltig, so dass Fotos im Fahren unmöglich waren. Dank der Lautstärke des Motors und der erst 2011 schlecht verlegten Schienen konnten wir auch die Erklärungen der Zugbegleitung nicht folgen.

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Trotzdem erreichten wir nach ca. einer Stunde Fahrt den Endbahnhof Urbina, wo normalerweise gute Sicht auf den Chimborazo ist. Meist war er allerdings hinter den Wolken versteckt, kurz zeigte er sich dann doch.

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Nach insgesamt 1 1/4 Stunden Aufenthalt in Urbina ging es ruckelig zurück nach Riobamba.

Baños

Wie bereits erwähnt, fiel der erste Tag in Baños flach. Am zweiten Tag versuchten wir uns auf einer Wanderung zum Bellavista auf dem Hausberg von Baños. Die Verlängerung über Runtun zum Mirador de la Virgen del Agua Santa liessen wir dann im Hinblick auf die Genesung aus.

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Stattdessen sind wir noch in den EcoZoo von Baños, wo es unter anderem Pumas und Jaguare zu sehen gab. Neben den Tieren ist auch die Lage des Zoos über einer Schlucht sehenswert.

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Am Abend erholten wir uns standesgemäss in der städtischen Piscina de la Virgen mit der gesamten Dorfbevölkerung plus einigen weiteren Touristen. Im wohltemperierten Becken waren nach kurzer Zeit alle Sitzplätze besetzt, der Rest des Beckens füllte sich aber trotzdem, so dass wenige Zentimeter zwischen den Badenden blieben. Das zweite Becken war so heiss, dass wir selbst die Füsse nur wenige Sekunden hinein halten konnten. Erstaunlicherweise blieben einige Leute mehrere Minuten komplett im Wasser.

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Am nächsten Tag ging es Andrea wieder ein bisschen besser und wir wagten uns auf eine Fahrradtour ins Tal der Kaskaden. Beim zweiten Wasserfall nahmen wir eine Seilbahn, um auf die andere Seite des Tals zu gelangen.

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Der dritte Wasserfall war dann das angekündigte Highlight, der Pailon del Diablo. Plötzlich trafen wir wieder auf jede Menge Touristen, vorwiegend US-Amerikaner.

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Nach einem typischen Almuerzo bestiegen wir wieder unsere Drahtesel und fuhren ein kleines Stück bergauf nach Machay. Von dort gingen wir auf einem schmalen Pfad durch den Nebelwald auf der Suche nach einem weiteren Wasserfall. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir den Speisesaal der Schmetterlinge.

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Kurz darauf kehrten wir um und fuhren zurück zum Pailon del Diablo. Um nicht das Tal hinauf fahren zu müssen, wurden wir mitsamt den Fahrrädern auf der Ladefläche eines Kleinlasters zurück nach Baños kutschiert.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Quito.

Quito

In unserer Unterkunft im Mariscal angekommen, machten wir uns auf Erkundungstour zu den verschiedenen Touranbietern für eine Tour in den Oriente. Wie üblich dauert dies eine Weile und der Tag war vorbei. Leider war unsere präferierte Option, die Shiripuno Lodge im Yasuni Nationalpark durch eine Privattour komplett ausgebucht. So entschieden wir uns für eine Tour in die Guacamayo Ecolodge im Cuyabeno Nationalpark. Den nächsten Morgen verbrachten wir mit der Buchung selbiger.

Im Anschluss verschafften wir uns mithilfe eines Panorama-Touristenbus einen ersten Überblick über diese grossflächige Millionenstadt. So konnten wir vom El Panecillo das Panorama von Quito geniessen und die Virgen de Quito sehen.

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Nach einem Kurzbesuch im Botanischen Garten gingen wir zurück nach Mariscal. Den Abend verbrachten wir im “Gringolandia”, wie die Gegend um den Plaza Foch auch genannt wird. Leider waren die Preise hoch und die Qualität der Cocktails tief.

Am nächsten Tag, einem Samstag, machten wir einen Tagesausflug nach Otavalo, dessen Samstagsmarkt der beste in Ecuador sein soll. Am Busbahnhof angekommen, trauten wir unseren Augen kaum, denn es bildete sich bereits eine 500 Meter lange Schlange. Leider war diese Schlange für Tickets nach Otavalo. Nach einigen Abklärungen und Abwägungen entschieden wir uns, gemeinsam mit zwei Belgiern ein Taxi zu teilen, um nicht zu spät in Otavalo anzukommen.

Nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir das Dorf und stürzten uns in die Menge. Nach unseren intensiven Markterfahrungen aus Bolivien und Peru gab es nicht viel Neues zu sehen, einzig ein Händler mit einer Gänsefamilie war ein Novum.

Den heutigen Tag verbrachten wir in der Altstadt von Quito. Das Gebiet um den Plaza Grande ist sonntags verkehrsberuhigt und so kann man entspannt flanieren. Auch Quiteños nehmen diese Gelegenheit wahr und veranstalten ein kleines Volksfest. Neben etlichen musikalischen Darbietungen gibt es Tanz und viele Verkaufsstände. Auch eine Prozession der Jesuiten fand statt.

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Damit wir nicht völlig ungebildet aus Quito abreisen, besuchten wir den Palacio del Gobierno. Dort ist der echte Regierungssitz von Rafael Correa. Unter etlichen Staatsgeschenken befand sich auch ein Teller aus Meissner Porzellan mit einem Emblem des Brandenburger Tores, was uns als Kathedrale von Berlin vorgestellt wurde.

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Restprogramm

Morgen früh fliegen wir nach Lago Agrio, um unsere viertägige Dschungeltour anzutreten. Nach zwei weiteren Tagen in Quito fliegen wir dann nach Galapagos.

Einen Gang zurück

Reisen ist anstrengend. Deswegen haben wir uns entschieden, ein paar Tage Strandurlaub in Máncora zu machen. Da es aber wieder relativ weit ist von Lima, haben wir unterwegs noch einen Halt in Chiclayo eingelegt.

Chiclayo

Im Umland von Chiclayo gibt es einige Sehenswürdigkeiten, in der Stadt selbst nicht. Neben weiteren Inkaruinen, die wir uns nach Machu Picchu ausgespart haben, wurden im Reiseführer Pyramiden erwähnt, die noch aus der Vor-Inkazeit stammen. Man geht davon aus, dass die Sicán-Kultur (ca. 1100 n. Chr.) diese aus religiösen Gründen errichtet hat. Also haben wir unseren einen Tag in Chiclayo mit einem Ausflug nach Túcume verbracht.

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Im Foto hinten links sieht man Huaca Larga, offenbar die grösste Pyramide der Welt mit einem Grundriss von 700 mal 280 Metern. Wir waren etwas überrascht, weil wir eher Pyramiden à la Ägypten erwartet hatten.

Máncora

Nach einer feucht-heissen Busfahrt (offenbar war die Klimaanlage defekt und Fenster gab es nicht) erreichten wir Máncora, einen kleinen Badeort an der Küste im Norden Perus. Die nächsten zweieinhalb Tage verbrachten wir am Strand, im Pool, auf unserer Terrasse im Paradies (siehe Foto) oder in einer der Strandbars, wo rund um die Uhr Happy Hour für Pisco Sour herrscht (2 für 15 soles).

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Der Strand wird aufgrund der einigermassen starken Winde ausgiebig für Kitesurfing verwendet, wir beliessen es aber beim Baden und Lesen.

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Als Fortbewegungsmittel entlang der kurzen Hauptstrasse dienen hunderte Tuctucs, die wohl höchstens in der Hochsaison ausgebucht sind. Um trotzdem genug zu verdienen, verkaufen die Fahrer aber noch Drogen aller Art.

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Migración

Von Máncora buchten wir erneut einen Bus (den wir vor Ort bezahlten) um nach Cuenca in Ecuador zu gelangen. Als wir jedoch wieder in ein Collectivo verfrachtet wurden, glaubten wir schon nicht mehr daran, am selben Tag noch in Ecuador anzukommen. Erstaunlicherweise klappte der Anschluss in Tumbes reibungslos – unser Collectivo-Fahrer hatte sogar genügend Dollars erhalten um unsere Weiterfahrt mit einem Bus zu bezahlen. Auch der erneute Buswechsel an der ecuadorianischen Grenze erfolgte ohne grössere Wartezeiten. Die Gebäude der Migración sind erst kürzlich gebaut worden, vorher lagen zwischen der peruanischen Ausreise und der ecuadorianischen Einreise mehrere Kilometer, die man wieder mit Tuctucs zurück legen musste.

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Cuenca

So kamen wir mit lediglich einer Stunde Verspätung noch bei Tageslicht in Cuenca an und buchten uns in der Suite des Hostal Orquidea ein. Flächenmässig war diese Suite wohl grösser als unsere Wohnung, es gab zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad, Küche, Ess- und Wohnzimmer.

Ecuador, das kleinste Land Südamerikas, hat einen leicht anderen Stil als Peru. Insgesamt orientiert man sich hier mehr an den USA, neben den 110 Volt Strom und dem US-Dollar als Währung (unterstützt von eigenen Münzen) sind Taxis leicht an der einheitlichen gelben Farbe zu erkennen, auch der Kleidungsstil (vor allem der jungen Bevölkerung) ist etwas amerikanischer.

Die Altstadt Cuencas steht unter dem Schutz der UNESCO, die schönen Kolonialgebäude in französischem, spanischem und andalusischem Stil werden allerdings oft jäh durch hässliche Betonklötze unterbrochen.

Leider hat sich Andrea am ersten Abend wohl als Resultat eines Jugo de Piña den Darm verdorben und so waren wir an unserem einen kompletten Tag in Cuenca etwas eingeschränkt. Als wir zufällig am Hauptplatz am Bus Panoramico vorbeiliefen, der gerade losfuhr, haben wir die Gelegenheit genutzt und eine Stadttour im offenen Touristenbus unternommen. Leider begann es kurz nach Abfahrt zu regnen, am Mirador war es glücklicherweise wieder trocken.

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Riobamba

Trotz den kurzen Distanzen in Ecuador werden die Busfahrten nicht viel kürzer, da es anders als in Peru und Chile keine “guten” Busunternehmen gibt. Die geteerten aber löchrigen Strassen führen durch das hügelige Vorandengebiet.

Nach unangenehmen sieben Stunden waren wir in Riobamba, wo wir als erstes den Bahnhof ansteuerten, um Zugverbindungen in Erfahrung zu bringen. Anders als die meisten Länder in Südamerika investiert Ecuador in den Wiederaufbau der Bahnlinien, allerdings nur zu touristischen Zwecken, alle Strecken werden ida y vuelta zurückgelegt. Eigentlich wollten wir die Strecke zum Nariz del Diablo fahren, doch zwischen Riobamba und Alausi ist die Strecke momentan gesperrt. So nehmen wir jetzt morgen den Tren de Hielo nach Urbina und zurück und hoffen auf gute Sicht auf den Chimborazo, dessen Gipfel (6310 Meter) der weitentfernteste Punkt zur Erdmitte ist, da die Erde eine Ellipse ist.

Heute ist Samstag und somit der grosse Wochenmarkt in Riobamba. Nach einigem Suchen haben wir ihn dann noch gefunden und einige Leckereien und Innereien entdeckt.

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Weiter

Wir haben noch zwei Wochen, bis unser Flug auf die Galapagos geht, mit denen wir unsere Südamerikaexpedition beenden werden. Jetzt müssen wir wieder einen Gang hochschalten!